Dienstag, 23. März 2010

21. - 22. Maerz

Es war ein verregneter Tag. Das aenderte sich auch nicht, als ich puenktlich auf dem Moskauer Flughafen landete. Die Ansicht was etwas deprimierend, alles noch voller Schnee, es sah schmuddelig aus. Das Terminal funkelnagelneu,riesengross und fast menschenleer. Der Fussboden aus hochpoliertem Stein lies alles noch unwirklicher wirken. In meinem Flugzeug hatten sich nur 5 Transitreisende befunden, die sich an einem riesengrossen ovalen Tresen aus Holz und Metall wiederfanden, an dem eine einzige Person sass. Wir sollten "5 Minuten" warten. Schliesslich tat sich etwas an einem der zahlreichen Kontrollschalter. Dorthin wurden wir geleitet und absolvierten eine Sicherheitskontrolle (Schuhe, Jacken, Guertel aus usw.). Anschliessend wurden wir in das untere Stockwerk eskortiert - menschenleer auch dieses. Fuer uns 5 Transitreisende gab es aber inzwischen 3 Begleiterinnen. Ab und zu kam noch jemand die Rolltreppe herunter, sah sich kurz um und nahm gleich wieder die andere Rolltreppe nach oben.
Schliesslich kam ein VW-Bus (Aufschrift: "Crew"), der schon deutlich bessere Tage gesehen haben musste. Damit wurden wir zu einem anderen Terminal gefahren. Auf der ganzen Strecke sah ich fast kein anderes Flugzeug - alles seltsam irreal. Wieder hatten wir eine Sicherheitskontrolle zu absolvieren (Schuhe, Jacken, Guertel aus usw. die Boxen, in die alles gelegt werde musste, waren diesmal nicht neu sondern vielfaeltig mit Klebeband geflickt), dann "Entlassung" in das alte Terminal. Aber wohin nun? Ich meinte kurzzeitig ganz hinten irgendwo auf einem Bildschirm eine Anzeige gesehen zu haben. Als ich dort ankam, sah ich jedoch nur Werbung. Auch an den diversen gates gab es Bildschirme, die nichts als Werbung zeigten. Ab und an eine Ansage, meistens wurde man darueber informiert, dass die und die Maschine da und da gerade gelandet sei. Ab und an auch eine Aufforderung, einzuchecken. Am einen oder anderen gate wurde in die Werbung die jeweilige flugrelevante Information eingeblendet. Es dauerte lange, bis ich auf einem Spaziergang an all den Duty-free-Shops und den einladenden Staenden mit Kaffee, Kuchen usw. (nur leider akzeptierten die nur Rubel) vorbei zu einem Tresen kam, ueber dem alle Abfluege mit den jeweiligen gates angezeigt wurden und zwar ohne werbung!
Fast 6 Stunden spaeter ging es weiter, jetzt unter ganz vielen Japanern. Wir wurden mit einem einzigen Bus, der insgesamt dreimal fahren musste, ziemlich weit draussen zu unserem Flugzeug gebracht. Das dauerte natuerlich.
Der Flug verlief ruhig, das Wetter war gut und eine klare Sicht liess den Blick auf die schroffen Gebirgszuege und weisse Baender der vereisten Fluesse zu. Erst kurz vor der japanischen Westkueste begann eine dicke graue Wolkenbank, die nur ab und zu einen Blick auf Berge zuliess. Dann aber - rechtzeitig zum Landeanflug - klarte es auf. Ploetzlich ging eine Bewegung durch das ganze Flugzeug, auch mein Nachbar, der fast immer vor sich hindoeste, wurde wach und sagte andaechtig die ersten Worte zu mir: "Fuji". Und da lag er - wunderbar symmetrisch, weissstrahlend, ein Solitaer sozusagen. Das war mein erster Eindruck von Japan.

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